Breitenwahn
25. August 2010 von Yhoko
Ich weiss nicht, wer den Breitenwahn erfunden hat, aber mittlerweile werden 98% der Bildschirme als Widescreen, Ultra-Wide oder Autobahn-Wide gebaut. Ich weiss auch nicht, warum die Leute glauben, damit mehr zu sehen, ich jedenfalls sehe damit weniger. Ein Widescreen ist für mich kein Monitor, bei dem links und rechts mehr Platz angehängt wurde sondern es ist ein noch grösserer Monitor, der oben und unten beschnitten wurde. Neulich habe ich in der c't einen so breiten Bildschirm gesehen, das waren glatt zwei nebeneinander - aber ein 4:3 Monitor mit der Breite wäre auch doppelt so hoch gewesen, also wie Vier in einem! Zugegeben, zwei Bildschirme nebeneinander können durchaus praktisch sein, wenn man auch zwei Rechner hat und das entsprechend anschliessen kann, aber das ist sicher nicht der Massenmarkt, auf den die Bildschirmhersteller im Moment zielen.
Nun könnte man vielleicht noch argumentieren, dass moderne Programme den "zusätzlichen" Platz am Rand begrüssen. Aber nein, Platzhirsch Microsoft hat ja diese tollen "Ribbons" erfunden und damit die sonst sehr schmale Menü/Symbolleiste nochmal um 300% aufgeblasen - wir hätten also auf der Seite mehr Platz und die machen das Menü höher. Super. Aber keine Sorge, es geht noch schlimmer, denn auch die Taskleiste wird immer höher - damit rechts neben der Uhr noch viel mehr unnütze Symbole Platz haben und der Arbeitsbereich immer schmaler wird - Widescreen halt; Schreiben Sie Ihre Briefe im Kinoformat.
Vielleicht bin ich ja altmodisch oder konservativ, wenn ich Auflösungen wie 1366 x 768 Pixel als "krumm" bezeichne. Und vielleicht vermiss ich das ständige Scrollen im Browser, wenn die Webseiten nur noch als schmale Streifen zu sehen sind. Oder vielleicht bin ich einfach nur neidisch auf die Kinoatmosphäre, die mit den neuen Breitbild-Fernsehern mittlerweile in jedem zweiten Wohnzimmer herrscht. Aber andererseits habe ich hier auch ein Heimkino und das wird traditionell in 4:3 ausgestrahlt. Das riesige Bild an der Wand füllt sogar mein gesamtes Sichtfeld aus - vielleicht sollte ich aber trotzdem auf einen Widescreen-Beamer umsteigen, um noch mehr zu sehen. Und mir ein drittes Auge zulegen.
Nachtrag:
Mittlerweile hat Microsoft übrigens den Vogel abgeschossen. Das neue Online Office kombiniertklassische Software und Browser Ribbons und Browserleisten, wodurch nicht mehr viel Platz zum Arbeiten übrig bleibt. Viel mehr will dazu gar nicht sagen, der Screenshot hier spricht Bände (den Arbeitsbereich habe ich extra rot umrahmt, damit man ihn auch findet).
Der Browser läuft anscheinend bereits im Vollbildmodus, was offensichtlich auch dringend notwendig war, denn das wären gleich nochmal eine Titelzeile, Menü und Taskleiste weniger Platz. Ah richtig, auf einem vergleichbaren Widescreen mit nur 1024 x 600 (Netbook-Auflösung) lässt sich das bestimmt gleich noch besser bedienen. Da bleiben immerhin auf der Vertikalen fast 50% des Bildschirms für den Arbeitsbereich übrig. Kein Scherz. Leider.
Nun könnte man vielleicht noch argumentieren, dass moderne Programme den "zusätzlichen" Platz am Rand begrüssen. Aber nein, Platzhirsch Microsoft hat ja diese tollen "Ribbons" erfunden und damit die sonst sehr schmale Menü/Symbolleiste nochmal um 300% aufgeblasen - wir hätten also auf der Seite mehr Platz und die machen das Menü höher. Super. Aber keine Sorge, es geht noch schlimmer, denn auch die Taskleiste wird immer höher - damit rechts neben der Uhr noch viel mehr unnütze Symbole Platz haben und der Arbeitsbereich immer schmaler wird - Widescreen halt; Schreiben Sie Ihre Briefe im Kinoformat.
Vielleicht bin ich ja altmodisch oder konservativ, wenn ich Auflösungen wie 1366 x 768 Pixel als "krumm" bezeichne. Und vielleicht vermiss ich das ständige Scrollen im Browser, wenn die Webseiten nur noch als schmale Streifen zu sehen sind. Oder vielleicht bin ich einfach nur neidisch auf die Kinoatmosphäre, die mit den neuen Breitbild-Fernsehern mittlerweile in jedem zweiten Wohnzimmer herrscht. Aber andererseits habe ich hier auch ein Heimkino und das wird traditionell in 4:3 ausgestrahlt. Das riesige Bild an der Wand füllt sogar mein gesamtes Sichtfeld aus - vielleicht sollte ich aber trotzdem auf einen Widescreen-Beamer umsteigen, um noch mehr zu sehen. Und mir ein drittes Auge zulegen.
Nachtrag:
Mittlerweile hat Microsoft übrigens den Vogel abgeschossen. Das neue Online Office kombiniert
Der Browser läuft anscheinend bereits im Vollbildmodus, was offensichtlich auch dringend notwendig war, denn das wären gleich nochmal eine Titelzeile, Menü und Taskleiste weniger Platz. Ah richtig, auf einem vergleichbaren Widescreen mit nur 1024 x 600 (Netbook-Auflösung) lässt sich das bestimmt gleich noch besser bedienen. Da bleiben immerhin auf der Vertikalen fast 50% des Bildschirms für den Arbeitsbereich übrig. Kein Scherz. Leider.
Kommentar
danke, hätte ihn glatt nicht gefunden, hab nämlich grad keine Lupe bei mir :D