Testbericht: Minecraft
12. Oktober 2010 von Yhoko
Minecraft gibts hier: //minecraft.net/
Das Spiel ist ein Baukasten mit 8-bit-Grafik, die zunächst ziemlich verblockt, nach einer kurzen Eingewöhnungszeit aber ganz okay wirkt. Um genau zu sein muss sie so verblockt sein, damit man die Levels anständig bearbeiten kann: fast jeder Block kann "abgebaut" und anderswo neu platziert werden. Das Konzept der Blocks wurde dabei durchgängig angewandt; ein Baum besteht etwa aus einem Stapel von 4 Holz-Blocks und einigen Laub-Blocks um diesen herum. Baut man das Holz ab, bleibt das Laub zunächst in der Luft. Was aber auf den ersten Blick nach billiger Zufallsplatzierung klingt, folgt einer überschaubaren Physik - Laub wächst nur in bestimmten Regionen um das Holz und wenn dieses fehlt, verschwinden die schwebenden Teile nach einer Weile, wobei ein neuer Sprössling runterfällt und der Baum somit nachwächst. Allerdings sind nur wenige Blocks so gescriptet, Steine kann man z.B. in die Höhe bauen und dann die unteren entfernen, wodurch der Rest weiter in der Luft schwebt - und dadurch äusserst fantasievolle Umsetzungen zulässt.
Diese Ressourcen (Holz, Stein, Eisen, Kohle, Sand, etc.) wurden in ein mittelgrosses Crafting-System eingebunden, so kann man z.B. Sand zu Glas schmelzen oder aus Stein und Holz Werkzeuge herstellen (oder auch aus Eisen: Baumstamm => Holz => Holzstäbe; dazu 8 x Stein => Ofen; darin Erz + Holz oder Kohle => Eisen; dann Eisen + Holzstäbe => Werkzeug). Das Besondere daran ist, dass man nicht aus einer Liste auswählt sondern die Blocks in einer passenden Form im 3x3 grossen Crafting-Feld platziert. Um beispielsweise eine Angelrute herzustellen platziert man 3 Stöcke und 2 Seidenfäden in dieser Form:
Vor allem aber ist der ganze Boden wie erwähnt abbaubar und die (zufällig erzeugten) Levels sind von unterirdischen Höhlen durchzogen sind. Das Spiel lädt daher zum Erkunden ein, man entdeckt dabei viele Gelegenheiten und dann brodelt die Kreativität. Ein schöner Felsüberhang mit Wasserfall und Höhle ist z.B. ein reizvoller Ort, um ein Haus zu errichten - oder gleich ein Höhlensystem in den Berg zu meisseln.
Es gibt auch drei (?) verschiedene Gegner, die nachts zufällig auftauchen und tagsüber wieder verschwinden - von den Spinnen erhält man beispielsweise die Seidenfäden - und eine Reihe von Tieren, die ebenfalls wichtige Ressourcen liefern. Das belebt die Pixelwelt ein wenig und die Gegner können auch lästig werden, wenn man mit den Vorbereitungen noch nicht soweit ist. Schlimmstenfalls muss man sich spontan irgendwo einbuddeln und den nächsten Tag abwarten, also halb so wild.
Insgesamt gibt das Ganze eine plausible 3D-Umsetzung von Clonk ab, einem meiner früheren Lieblingsspiele. Bei Clonk gab es allerings noch eine Reihe von Gebäuden, was bei Minecraft lediglich die Werkstatt und der Backofen geworden sind (beide jeweils ein Block, den man wahllos platzieren kann). Anscheinend wird noch (langsam) daran gearbeitet, von daher bin ich gespannt, wie das Endprodukt aussieht. Für mich ist Minecraft allerdings eines dieser Spiele, die man einmal so richtig ausreizt, indem man in ewiger Tüftelei etwas umsetzt, und diese Erfahrung reicht dann für ein paar Jahre, bis zumindest einige Updates ferfügbar sind und man dadurch vielleicht noch ein zweites Mal hineingezogen wird. Bei Clonk hat das lange Zeit geklappt, lag aber auch am Multiplayer und den zahlreichen Mods, die fast im Stundentakt dazukamen.
Für diejenigen, die lieber ein paar visuelle Eindrücke aufnehmen möchten gibt es hier den offiziellen Minecraft Trailer. Darin werden auch einige beeindruckende Gebäude und Höhlen gezeigt, die von den Spielern selbst errichtet bzw. ausgeleuchtet wurden. Das Platzieren von Fackeln hat übrigens nicht nur einen kosmetischen Effekt - da wos dunkel ist entstehen ("spawnen") nämlich die Monster ("mobs").
Nachtrag: Mittlerweile hat Microsoft Minecraft gekauft und zwar für völlig abgedrehte 2.5 Milliarden Dollar. Notch wird sich freuen. Die Fangemeinde bleibt derweil skeptisch, wie (bzw. ob) der Softwaregigant das Produkt weiter pflegen wird und wie zum Henker die Kaufsumme gerechtfertigt sein soll. Man kann aber mit Sicherheit davon ausgehen, dass die Blockwelt bald überall präsent sein wird.
Das Spiel ist ein Baukasten mit 8-bit-Grafik, die zunächst ziemlich verblockt, nach einer kurzen Eingewöhnungszeit aber ganz okay wirkt. Um genau zu sein muss sie so verblockt sein, damit man die Levels anständig bearbeiten kann: fast jeder Block kann "abgebaut" und anderswo neu platziert werden. Das Konzept der Blocks wurde dabei durchgängig angewandt; ein Baum besteht etwa aus einem Stapel von 4 Holz-Blocks und einigen Laub-Blocks um diesen herum. Baut man das Holz ab, bleibt das Laub zunächst in der Luft. Was aber auf den ersten Blick nach billiger Zufallsplatzierung klingt, folgt einer überschaubaren Physik - Laub wächst nur in bestimmten Regionen um das Holz und wenn dieses fehlt, verschwinden die schwebenden Teile nach einer Weile, wobei ein neuer Sprössling runterfällt und der Baum somit nachwächst. Allerdings sind nur wenige Blocks so gescriptet, Steine kann man z.B. in die Höhe bauen und dann die unteren entfernen, wodurch der Rest weiter in der Luft schwebt - und dadurch äusserst fantasievolle Umsetzungen zulässt.
Diese Ressourcen (Holz, Stein, Eisen, Kohle, Sand, etc.) wurden in ein mittelgrosses Crafting-System eingebunden, so kann man z.B. Sand zu Glas schmelzen oder aus Stein und Holz Werkzeuge herstellen (oder auch aus Eisen: Baumstamm => Holz => Holzstäbe; dazu 8 x Stein => Ofen; darin Erz + Holz oder Kohle => Eisen; dann Eisen + Holzstäbe => Werkzeug). Das Besondere daran ist, dass man nicht aus einer Liste auswählt sondern die Blocks in einer passenden Form im 3x3 grossen Crafting-Feld platziert. Um beispielsweise eine Angelrute herzustellen platziert man 3 Stöcke und 2 Seidenfäden in dieser Form:
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Vor allem aber ist der ganze Boden wie erwähnt abbaubar und die (zufällig erzeugten) Levels sind von unterirdischen Höhlen durchzogen sind. Das Spiel lädt daher zum Erkunden ein, man entdeckt dabei viele Gelegenheiten und dann brodelt die Kreativität. Ein schöner Felsüberhang mit Wasserfall und Höhle ist z.B. ein reizvoller Ort, um ein Haus zu errichten - oder gleich ein Höhlensystem in den Berg zu meisseln.
Es gibt auch drei (?) verschiedene Gegner, die nachts zufällig auftauchen und tagsüber wieder verschwinden - von den Spinnen erhält man beispielsweise die Seidenfäden - und eine Reihe von Tieren, die ebenfalls wichtige Ressourcen liefern. Das belebt die Pixelwelt ein wenig und die Gegner können auch lästig werden, wenn man mit den Vorbereitungen noch nicht soweit ist. Schlimmstenfalls muss man sich spontan irgendwo einbuddeln und den nächsten Tag abwarten, also halb so wild.
Insgesamt gibt das Ganze eine plausible 3D-Umsetzung von Clonk ab, einem meiner früheren Lieblingsspiele. Bei Clonk gab es allerings noch eine Reihe von Gebäuden, was bei Minecraft lediglich die Werkstatt und der Backofen geworden sind (beide jeweils ein Block, den man wahllos platzieren kann). Anscheinend wird noch (langsam) daran gearbeitet, von daher bin ich gespannt, wie das Endprodukt aussieht. Für mich ist Minecraft allerdings eines dieser Spiele, die man einmal so richtig ausreizt, indem man in ewiger Tüftelei etwas umsetzt, und diese Erfahrung reicht dann für ein paar Jahre, bis zumindest einige Updates ferfügbar sind und man dadurch vielleicht noch ein zweites Mal hineingezogen wird. Bei Clonk hat das lange Zeit geklappt, lag aber auch am Multiplayer und den zahlreichen Mods, die fast im Stundentakt dazukamen.
Für diejenigen, die lieber ein paar visuelle Eindrücke aufnehmen möchten gibt es hier den offiziellen Minecraft Trailer. Darin werden auch einige beeindruckende Gebäude und Höhlen gezeigt, die von den Spielern selbst errichtet bzw. ausgeleuchtet wurden. Das Platzieren von Fackeln hat übrigens nicht nur einen kosmetischen Effekt - da wos dunkel ist entstehen ("spawnen") nämlich die Monster ("mobs").
Nachtrag: Mittlerweile hat Microsoft Minecraft gekauft und zwar für völlig abgedrehte 2.5 Milliarden Dollar. Notch wird sich freuen. Die Fangemeinde bleibt derweil skeptisch, wie (bzw. ob) der Softwaregigant das Produkt weiter pflegen wird und wie zum Henker die Kaufsumme gerechtfertigt sein soll. Man kann aber mit Sicherheit davon ausgehen, dass die Blockwelt bald überall präsent sein wird.
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