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Treffen sich zwei Nazra

4. August 2017 von Yhoko
Wie fast jeden Morgen begegnen sich zwei Nazra in der grünen Allee ihrer Wohnanlage. Die beiden wohnen seit Jahren nebeneinander, hatten aber bis gross Kontakt. Sa’ren ist Künstler und wirkt an diesem Morgen nicht ganz ausgeruht. To’soy hingegen ist gut gelaunt und voller Tatendrang, denn seit kurzem hat er ein neues Projekt am Laufen. Allerdings ist To’soy ein Nachtmensch und während nun Sa’ren nun zur Arbeit aufbricht, ist er gerade auf dem Weg ins Bett.
Sa’ren beginnt das Gespräch mit einem freundlichen: „Guten Morgen, To’soy.“
To’soy bleibt stehen und begrüsst ihn ebenso freundlich, aber bereits mitfühlend: „Sa’ren, du siehst auch heute wieder übermüdet aus. Konntest du nicht schlafen?“
„Leider nein, der Lärm diese Nacht hat mich erneut wachgehalten.“
„Aus meiner Werkstatt?“
„Genau, ein rhytmisches Hämmern gefolgt von wildem Schmirgeln und Pfeifen.“
„Richtig. Ich arbeite seit drei Tagen an einem Gerät, mit dem sich Wasser in Eis verwandeln lässt.“
„Das klingt interessant, was ist die Besonderheit?“
„Nun, es geschieht augenblicklich, selbst bei fliessendem Wasser.“
„Das ist ja faszinierend! Wie lange wird die Fertigstellung dauern?“
„Wenn alles gut geht, zwei bis drei Wochen.“
„Das Gerät musst du mir unbedingt vorführen, wenn es deine Zeit erlaubt.“
„Gewiss doch, ich werde dich umgehend informieren, sobald ein Prototyp existiert!“
Ein paar Schritte schwelgen die beiden in Gedanken und lassen ihrer jeweiligen Fantasie freien Lauf. Schliesslich erhebt Sa’ren erneut das Wort: „Ich ersehne deinen Erfolg, To’soy.“
„Hab vielen Dank, ich gebe mein Bestens.“
„Gut. Aber um nochmal auf den Lärm zurückzukommen...“
„Ja richtig, war ich diese Nacht zu laut?“
„Das kann ich leider schwer beurteilen, meine Ohren sind empfindlicher als normal. Aus meiner Sicht war es aber sehr laut, ja. Ich konnte erst einschlafen, als es aufhörte.“
„Ich verstehe. Soll ich vielleicht eine Lärmschutzbarriere erreichten?“
„Dieser Aufwand wird nicht notwendig sein. Ich kenne schliesslich keine weiteren Betroffenen.“
„Das ist gut, die nötige Energie für so eine Barriere ist momentan im Bewässerungssystem sicher besser aufgehoben.“
„Ja, das denke ich auch. Dennoch muss die Situation aufgelöst werden, denn ohne meinen Schlaf kann ich nicht gut arbeiten. Seit Vorgestern sitze ich an einem Gemälde und komme wegen der Müdigkeit nicht weiter.“
„Ich weiss genau, was du meinst. Der Kopf ist dann wie blockiert.“
„Genau so ergeht es mir.“
„Hast du bereits eine Lösung?“
„Ja, ich werde in die Wohnanlage dort drüben umziehen.“
„In die Falkengasse? Eine gute Anlage, ich habe selbst Freunde dort. Aber ist ein Umzug nicht etwas drastisch? Ich könnte mir auch eine Werkstatt für die nächtlichen Arbeiten suchen.“
„Das wird nicht notwendig sein, denn in der Falkengasse steht eine Wohnung leer. Ich weiss ausserdem, wie schwierig es ist, in der Nähe ein Werkstatt zu finden. Selbst, wenn man wie du nur nachts arbeitet.“
„Ich verstehe. Wäre aber meine Unterstützung beim Umzug hilfreich?“
„Ja, das Zusammenräumen der Malersachen wäre zu zweit deutlich schneller erledigt.“
„Gut, dann mache ich mit.“
„Ich danke dir. Es findet morgen direkt nach der Arbeit statt.“
„Verstanden. Bis dann, Sa’ren, und trotz der Müdigkeit gutes Gelingen!“
„Danke, ich werde es versuchen. Schlaf gut und bis dann, To’soy!“
Themen: Fantasy YhokoGeschichte


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