ClarkBrief

Käferherz

1899 von Clark
Der Wald ist Schatten. — Im Moos nur Tier. Es nagt an Seelen — und modrigen Knochen längst versäumter Morde. — Der Wald isst Schatten. — Schwere Schritte lassen morsche Wurzeln dumpf knurren und ein Rabe ruft so hoch und hohl, wie wenn ein Mensch im Schlafe klagt. — Und du stehst still. — Der Wald frisst Schatten — und dich dein Gewissen — ob der Schande, der Blutschande, — ... (weiterlesen)
Thema: Text

Die Frosttoten

1899 von Clark und ???
Still. Hörst du's nicht. — Wir sind Geburten unseres Bewusstseins, Fehlgeburten unseres Unterbewusstsein. — Sie schaben wieder an der schmalen Schneeschicht, die Frostgradwanderung deiner Seele hat längst begonnen. — Und ich. Ich bin dein Weiser. Ein Wegwaise. — Still! Hörst du's nicht? — Ich sehe dich schwanken. Über giftgelbes Reb und immergrüne Ranken sehe ich dich wanken und die schlanken, ja ... (weiterlesen)
Themen: TextBriefe von Clark

Karneval des Rostes

1899 von Clark
Sag mir nicht, dass du stark bist, wenn ich ein Gefühl für dich bin, welches du mit einem Wort nicht beschreiben kannst. — Sieh dich nicht mit geschlossenen Augen an, denn das Schwarze in dir ist der Geifer in mir. — In kargem Licht lag die Notiz eines zittrigen Bleistiftes. Die schwarzen Memoiren; wachsverschmiert. Draußen fegte der Winter das Heulen der Seltsamen in die Nacht und klopfte es an die Scheibe, die kein ... (weiterlesen)
Themen: Briefe von ClarkText

Naiona

1899 von ???
Es ist nicht tot, was ewig liegt, bis dass der Tod die Zeit besiegt. — Bevor du weißt, erwache. — All das Leben rinnt wie Regen durch ihr Haar. Ihren Augen sind weit geöffnet, der Abend ist ihr Heim. Ihre Haut ist helles Porzellan, ihre Seele verlorener Sturm. Träume rennen wie gehetztes Ren durch meinen Kopf. — Aller Regen rinnt wie Leben durch ihr Haar. Ihr Abend nächtigt, ihre Augen sind mein Heim. Ihre ... (weiterlesen)
Thema: Text